Auf verschlungenen Pfaden zur Mitte: Labyrinthe in Dettelbach

Nein, es ist kein Kornkreis wie neulich in Raisting, aber doch nur von oben so richtig zu erkennen, was die Stadtgärtner von Dettelbach an zwei Stellen im Stadtgebiet in den Rasen gemäht haben. Es sind die kunstvollen Muster eines Labyrinthes, das man nur von oben ganz sieht, aber unten gehen muss, um es ganz zu erfassen.

Auf einem Durchmesser von 20 Metern schlängelt sich der etwa 260 Meter lange Weg in die Mitte. Das ist so gewollt. Nach dem Prinzip Umweg. Denn es handelt sich um ein Labyrinth, eine Orientierungs- und Bewegungsfigur. Betreten des Rasens ausdrücklich erwünscht.

Labyrinth an der Mainlände

Labyrinth an der Mainlände, Foto: Tobias Reißmann

An der Mainlände mit den dort stehenden Skulpturen des diesjährigen Bildhauersymposiums zum  Thema Panta rhei (Alles fließt) findet sich auf der Wiese neben dem Volleyballplatz das zuerst von den Kindergartenkindern St. Sebastian mit Sägemehl gestreute und nun in den Rasen gemähte Labyrinth vom Typ Knidos.

Labyrinth an der Wallfahrtskirche

Labyrinth an der Wallfahrtskirche, Foto: Tobias Reißmann

Am Haslauer Platz unterhalb der Wallfahrtskirche „Maria im Sand“ findet sich das zweite Labyrinth vom gleichen Typ. Neben der Skulptur „Fremder“ und ausgerichtet zum dort stehenden „Jakobsstein“, der den Abschluss des Dettelbacher Skulpturenweges „Pilgervolk“ von 2005 bildet.

Das Labyrinth ist ein Jahrtausende Jahre altes Symbol der Menschheit, das in vielen Kulturen anzutreffen ist. Als begehbare Labyrinthe hat man sie in den letzten Jahren weltweit wieder entdeckt.

Den Weg im Labyrinth kann man als einen  konzentrierten Pilgerweg oder eine kleine Wallfahrt betrachten. Es ist auch ein Zeichen für den eigenen Lebensweg.

Das Knidos Labyrinth

Das Knidos Labyrinth

Ein Gang ins Labyrinth kann ein Mittel zur Entspannung und Entschleunigung sein.

In einem Labyrinth kann man sich nicht verlaufen, denn es ist kein Irrgarten.

Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

Es gibt keine falsche oder richtige Art, das Labyrinth zu gehen. So wie Sie es tun, ist es richtig.

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Das II. Internationale Bildhauersymposium 2014 in Dettelbach am Main

Noch bis zum 28. Juni 2014 gibt es an der Mainlände in Dettelbach (in der Nähe der Mainfähre nach Mainsondheim) Gelegenheit, die Entstehung von sechs Steinskulpturen aus Kirchheimer Muschelkalk zu erleben.

Der Bildhauer Roger Bischoff hat für dieses 2. Symposium nach 2005 (Motto damals Pilgervolk) wieder ein internationales Team an Künstlern gewonnen, die seit Anfang Juni gemeinsam an den Skulpturen arbeiten: Nadja Iseli (Schweiz), Monika Ritter (Deutschland), Hagbart Solløs (Norwegen), Maša Paunović (Serbien), Shinroku Shimokawa (Japan) und David Svoboda (Tschechien).

Das diesjährige Bildhauersymposium steht unter dem Motto Panta rhei – alles fließt – des griechischen Philosophen Heraklit.

Die Skulpturen bleiben in Dettelbach und werden nach Fertigstellung an einem Skulpturenweg längs des Mains aufgestellt.

Das Haus für Kinder St. Sebastian trägt mit einem Labyrinth auf den Mainwiesen zum Symposium bei.

Impressionen von den Großen:

Impressionen von den Kleinen:

 

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